Gespensterfisch

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Auf dem Bild ist ein Gespensterfisch (Macropinna microstoma). Dieser Fisch wird bis zu elf Zentimeter lang und lebt in der Tiefsee im nördlichen Pazifik. Er hat besonders grosse Flossen, die es ihm ermöglichen regungslos im Wasser am Ort zu bleiben oder sich nur ganz langsam und sachte fortzubewegen. So kann er von anderen Fischen fast unbemerkt im Wasser schweben. Einerseits schützt er sich so selber vor dem gefressen werden und andererseits kann er sich so ganz heimlich an seine Beute anschleichen. Sein Lieblingsessen sind Quallen. Das Problem ist nur, dass es in den Tiefen des Meeres, wo er lebt, stockdunkel ist. Damit er dort trotzdem überleben kann hat ihm der Schöpfer eine ganz besondere Ausstattung mit auf den Weg gegeben. Er hat besonders lichtstarke Augen, die auch den winzigsten Lichtrest erkennen können. Um das Licht besser aufzunehmen ist seine Kopfhaut durchsichtig. Durch diese Haut sieht man auf dem Bild die Linsen, die das Licht bündeln und in die darunterliegenden Röhrenaugen projizieren. Fantastisch ist, dass dieser Fisch seine Augen innerhalb der flüssigkeitsgefüllten durchsichtigen Hülle bewegen kann. Im Moment schaut er nach oben, um die über ihm schwimmende Nahrung als Silhouette gegen das schwache Tageslicht zu erkennen. Ist die Beute gefunden kann er seine Augen um 90° nach vorne klappen und so die Beute mit seinem Mund fangen. Die beiden dunklen dunklen Punkte oberhalb des Mundes sehen zwar aus wie Augen, sind aber Riechorgane.
Stell dir vor, du hättest einen durchsichtigen Kopf, und alle könnten darin deine Gedanken lesen. Wenn es dir geht wie mir, dann würde dieser Kopf sehr schnell rot anlaufen. Nämlich immer dann, wenn ich einen Gedanken denke, für den ich mich schäme und den ich lieber niemandem erzählen möchte. Ich würde mich kaum mehr aus dem Haus trauen – und wenn doch, dann sicher nur mit Hut!

Ich bin froh, dass ich meinen dicken Schädel habe und meine Gedanken weiter vor meinen Mitmenschen verstecken kann. Aber was Menschen nicht sehen können, das sieht Gott. In der Bibel ist beschrieben, dass unsere Köpfe für Gott so durchsichtig sind wie die des Gespensterfisches. In Psalm 139.2 steht: „Du verstehst meine Gedanken von fern.“ Gott kennt meine Gedanken – eigentlich auch ein Grund zum rot werden! Zum Glück verurteilt mich Gott nicht so wie mich Menschen wegen meiner Gedanken verurteilen würden. Gott liebt mich so, wie ich bin – das Gesamtpaket, inklusive aller guten und bösen Gedanken.

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Bild: Robison/Reisenbichler Monteray Bay Research Institute

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