Habbokirche

Wie sieht eine Kirche aus, die komplett im Internet gebaut wird?Hat sie gotische oder romanische Torbogen? Hat sie Bänke oder Polstersessel? Gibt es da eine Kanzel und würde überhaupt jemand zuhören wollen?

Ich möchte dir die „Habbokirche“ vorstellen. Eine Internetkirche, die ich 2007 selber gebaut habe. Du findest sie auf der Seite http://www.habbo.ch/ dort lässt du dich kostenlos registrieren und erhältst einen virtuellen Charakter. Das ist ein kleines Männchen oder Frauchen, mit dem du durch die Habbowelt spazieren kannst. Wenn du nun im Hotelnavigator den Suchbegriff „filog-lounge“ eingibst, erscheint der Eingangsbereich meiner Habbokirche.

Auf diesem Bild siehst du den Eingangsbereich meiner Habbokirche. Der im roten Pulli, das bin ich. Dieser Raum soll meinen ganz gewöhnlichen Alltag ausdrücken. Die Farben der Stühle und des Teppichs passen nicht so ganz zusammen, die Einrichtung ist einfach. Etwas Müll liegt herum und der Boden ist schlicht und robust.

Ich glaube, dass eine Begegnung mit Gott mitten in meinem Alltag passiert. Ich muss mich nicht zuerst herausputzen um ihm begegnen zu können. Wer die Habbokirche betritt, soll diese Botschaft zuerst hören: Hier bist du willkommen, gerade so wie du im Moment bist. Alltäglich und normal.

Im Eingangsbereich der Habbokirche stehen hinten drei Kästen, die aussehen wie ein Baustellen-WC. Durch diese Türen kommst du in die anderen Räme der Habbokirche. Als erstes ins Wut-Zimmer.

Im Wut-Zimmer hängen Post-it Zettel an der Wand. Auf diese Zettel kannst du all die Dinge schreiben die dich wütend machen. Es soll eine Klagemauer sein, an der du all deinen Frust, dein Versagen, deine Schuld und das ganze Chaos in dir drin deponieren kannst.

Das Wut-Zimmer steht für die Zerrissenheit und das Verloren-sein in der Welt.

Der nächste Raum in der Habbokirche ist die Kapelle:

Die gemütlichen Sitze sind ideal für ein persönliches Gespräch. Hier kannst du über alles reden. Die Kerze ist ein Zeichen für das Licht Gottes, das auch die finstersten Ecken deines Lebens hell machen kann. Die rote Farbe an den Wänden ein Zeichen für das Blut von Jesus. Es erinnert daran, dass Jesus sich für uns ganz hingegeben hat. Ganz in unser Mensch-sein hinein, in unser Leiden, unsere Schmerzen und in unsere Schuld.

Der nächste Raum in meiner Habbokirche heisst: Neustart.

Ich habe noch nie jemanden online getauft, aber hier drin wäre das möglich. Mit dem Untertauchen vollziehe ich das Sterben von Jesus nach; mit dem Wiederauftauchen seine Auferstehung. Mit der Taufe verbinde ich Begriffe wie: Neustart, zweite Chance, Wiedergeburt, Reinheit, Klarheit und eine neue Lebensmöglichkeit. All dies soll dieser Raum ausdrücken.

Der letzte Raum in meiner Habbokirche heisst „Secret-Garden“:

In diesen Raum bekommst du nur mit einem Passwort Zutritt. Der Raum ist einem paradiesischen Garten nachempfunden. Es hat einen Kühlschrank, aus dem du was zu futtern nehmen kannst. Rüebli oder Eis zum Beispiel. Dieser Raum ist zum einen Erinnerung und zum anderen Ausblick. Erinnerung daran, wofür uns Gott geschaffen hat. Als Wesen die in Einklang mit ihm und der Schöpfung leben. Ausblick darauf, wohin Gott unser Leben führen will. Zurück in die harmonische Beziehung zu ihm. Darum ist der Raum auch in Grün gehalten. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass die besten Tage noch vor uns liegen!

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