Die Röntgenpredigt

Im Mai 2007 pickelte ich mich mit meiner Verlobten durch ein Gemisch von Kreide und Silexgestein um einen Wassergraben für WC und Duschen in einem Gebäude für die „Scouts“ zu graben. Dabei verletzte sie sich. „Eine kleine Sache“, dachten wir und klebten ein Pflaster auf die Wunde. Am nächsten Tag schwoll der Finger an und die Entzündung breitete sich bis in den Handrücken aus. „Noch nicht so tragisch, ist ja nur ein Finger, das wird schon wieder.“ Und tatsächlich ging die Entzündung zurück. Aber nicht ganz. Nach neun Tagen war der Finger immer noch geschwollen. „Komm wir warten noch bis morgen, bevor wir zum Arzt gehen. Morgen wird es sicher wieder ein bisschen besser sein“, mit diesen Argumenten trösteten wir uns über die Runden. Das folgende Röntgenbild setzte unseren Diskussionen ein Ende:

Da ist ein Splitter. Von selbst wird nichts gut. Solange der drin ist, bleibt die Entzündung. Gestern war der Wendepunkt. Der Handchirurg entfernte den Silexsplitter innert dreier Minuten und verordnete eine Ladung Antibiotika. Jetzt wird’s wieder gut.

Am Wochenende predigte ich über Epheser 5.11+14: „Lasst euch auf keine finsteren Machenschaften ein; im Gegenteil, helft sie ans Licht zu bringen. … Was Gott ans Licht bringt, kann hell werden.“

Unsere finsteren Machenschaften – die grossen und die kleinen – sind wie ein Splitter im Finger. Sie müssen weg, wenn es besser mit uns werden soll.

2 Replies to “Die Röntgenpredigt”

  1. So ist es die Splitter müssen weg , solange man nicht erkennt das man fehler macht geht es leider nicht vorwerts.

  2. Pingback: Menu 6: Enttäuscht – GOTTESKUSS

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