Was ist der Unterschied zwischen einem Gottesdienst und einem Mikrowellenherd?
Ein Gottesdienst ist etwas ähnliches wie ein Mikrowellenherd. Die Mikrowelle ist die Kirche, der Raum in dem der Gottesdienst gefeiert wird. Der Teller Spaghett, den ich zum Wärmen in den Herd stelle, das sind die Gottesdienstbesucher. Das Programm, das ich mit einem Knopfdruck wählen kann, ist die Vielfalt an verschiedenen Gottesdienstformen, die man erleben kann: Da gibts alles – vom oberflächlichen Auftauprogramm über diverse Zwischenstufen bis zum Intensiv-Grill, bei dem die Spaghettisauce im ganzen Herd verspritzt wird. Ich überlasse es dir zu entscheiden zu welchem Programm der Gottesdienst passt, den du normalerweise besuchst. Egal was für ein Programm du wählst: Am Ende machts bei allen Einstellungen „PING!“ Dieser Ton zeigt an, dass das Essen fertig ist. Auf den Gottesdienst übertragen wäre das „PING!“ wohl das Amen, die Verabschiedung oder der Schlussegen.
Beim Mikrowellenherd freue ich mich auf das „PING!“, weil ich dann ein warmes Essen geniessen kann. Genau so sollte es doch auch bei einem Gottesdienst sein: Dass nach dem Amen geniessbare und warmherzige Leute zur Kirche heraus kommen. So funktionierts leider nicht immer. Das ist jetzt wohl das, was die Mikrowelle von einem Gottesdienst unterscheidet. Ein Gottesdienst ist keine Maschine, sondern ein Ort, wo verschiedene Menschen dem lebendigen Gott begegnen. Ob mich diese Begegnung zu einem geniessbaren und warmherzigen Menschen macht, ist nicht die Frage von Raum oder Programm. Entscheidend ist, ob ich bereit bin, mich im Gottesdienst von Gott berühren und verändern zu lassen. Für diesen Veränderungsprozess brauchts von mir her ein bewusstes „Ja“. Probiers doch mal aus und geh mit dieser Bereitschaft zur Veränderung in den nächsten Gottesdienst. Du wirst staunen, in welchem Zustand du wieder aus diesem Gottesdienst herauskommen wirst!
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Bild: Wikimedia.commons