In den anderen Schweizer Kantonen macht man sich darüber lustig, dass die Berner langsam seien. Da muss etwas dran sein. Sonst hinge in einigen Strassenbahnwagen der Stadt Bern nicht ein merkwürdiges Warnschild:
Offenbar gibt es in Bern dann auch noch die etwas gemütlicher wirkenden Notbremsen. Sonst müsste ja nicht mit diesem speziellen Schild darauf aufmerksam gemacht werden, dass hier eine besonders schnell wirkende Notbremse installiert sei. Das Schild bringt mich immer wieder zum Schmunzeln – und es macht mich auch ein wenig stolz auf meinen Kanton. Sich nicht von Stress und Hetze jagen zu lassen ist doch eine Botschaft, die für Menschen aus allen Orten wichtig ist. Und es sind nicht nur die Berner, die hier ein Vorbild sind, sondern auch Jesus höchstpersönlich. Niemand hat unsere Welt so nachhaltig verändert wie der Mann aus Nazareth. Doch trotz seinem grossen Auftrag hat er nie vergessen, dass stille Zeiten zu einem aktiven Leben gehören wie das Einatmen zum Ausatmen. Das eine geht nicht ohne das andere. Dem sagt man heute Entschleunigung. Wer viel erreichen will, muss ganz bewusst Momente der Ruhe einschalten. Nur so bleibt man innerlich im Lot. Es bewahrt vor dem Ausbrennen und gibt Kraft für jeden neuen Tag. Wäre es nicht eine gute Idee, gerade in diesen Tag, einen solchen Moment der Ruhe einzuplanen?