Am 10. April 1999 wurden im deutschen Lotto folgende Zahlen gezogen 2,3,4,5,6 und 26. 38‘008 Personen haben an diesem Tag einen Fünfer richtig getippt. Weil sie sich den Gewinn teilen mussten, erhielt jede einzelne nur noch 194.24 Euro.
War das jetzt Glück, Pech oder Dummheit?
Glück, weil man immerhin mit den fast 200 Euro ein schönes Abendessen geniessen kann. Pech, weil man den historisch tiefsten je erzielten Gewinn für einen Fünfer erwischt hat. Dummheit, weil man aus Bequemlichkeit die Zahlen in einer Reihe angekreuzt hat.
Was für einen Lottogewinn gilt, kann man sich auch bei anderen Lebensereignissen fragen: Ist das was mir jetzt passiert Glück, Pech oder Dummheit?
Dazu eine Geschichte (aus „Der Pfad des friedvollen Kriegers“, Dan Millmann):
Ein alter Mann und sein Sohn bestellten gemeinsam ihren kleinen Hof. Sie hatten nur ein Pferd, das den Pflug zog. Eines Tages lief das Pferd fort. „Wie schrecklich!“ sagten die Nachbarn, „Welch ein Unglück.“ „Wer weiß, ob Glück oder Unglück“, erwiderte der alte Bauer.
Eine Woche später kehrte das Pferd aus den Bergen zurück. Es brachte fünf wilde Pferde mit in den Stall. „Wie wunderbar!“ sagten die Nachbarn, „Welch ein Glück.“ „Glück oder Unglück? Wer weiß“, sagte der Alte.
Am nächsten Morgen wollte der Sohn eines der wilden Pferde zähmen. Er stürzte und brach sich ein Bein. „Wie schrecklich!“ sagten die Nachbarn, „Welch ein Unglück!“ Der Bauer antwortet nur: „Glück oder Unglück?“
Drei Tage später kamen die Soldaten ins Dorf und holten alle jungen Männer in den Krieg. Den Sohn des Bauern konnten sie nicht brauchen. Er blieb als einziger verschont.
Glück oder Unglück. Wer weiß das schon!
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