Die Mühseligen und Beladenen

Wie gehen Sie mit anstrengenden Mitmenschen um?

Im Matthäusevangelium der Bibel steht ein interessanter Satz von Jesus: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken!“

Diese Einladung von Jesus gilt noch heute und sie macht mir selber Mut. Mit meinen Lebensproblemen muss ich nicht alleine bleiben. Ich kann sie in einem Gebet Jesus sagen und von ihm Hilfe erwarten. Bei Jesus sind wir Menschen willkommen, auch mit all dem was unser Leben schwer macht. Soweit das Entspannende an dieser Einladung.

Derselbe Bibelvers hat aber auch eine anstrengende Seite. Weil bei Jesus die Mühseligen willkommen sind – also all die Menschen, die ihr Leben nicht ganz auf die Reihe kriegen – ist es normal, dass Jesus umzingelt ist von Menschen, die es schwer im Leben haben. Die Nachfolger von Jesus sind darum keine einfache Gruppe. Wer sich zu den Christen zählt, muss bereit sein und die innere Kraft aufbringen, sich auf die Lebensprobleme anderer Leute einzulassen.

Menschen mit besonderen Ecken und Kanten auszuhalten kann manchmal ziemlich anstrengend sein. Ich spüre in diesen Situationen die Versuchung im Gespräch oberflächlich zu bleiben und nicht nachzufragen, wie es dem anderen Menschen wirklich geht. Das muss aber nicht so sein. Ich habe etwas entdeckt, das mir dabei hilft, die Mühseligen und Beladenen anzunehmen und ihnen in ihren Lebensproblemen beizustehen ohne dabei auszubrennen.

Es ist der letzte Satz vom Bibelvers, den ich am Anfang zitiert habe. Jesus sagt dort: „Ich will euch erquicken!“ Ich bin froh, dass Jesus diesen Satz so sagte. Es nimmt mir die Last weg, dass ich selber anderen Menschen helfen muss. Es ist Jesus, der hilft. Er „erquickt“ die, die zu ihm kommen. Dieses Wissen hilft mir, wenn ich mit einer Person rede, die gerade in grossen Schwierigkeiten steckt. Es ist nicht nötig sofort eine Antwort zu haben. Ich muss keine Lösung aufzeigen oder ein Wunder tun. Und selbst, wenn es auch manchmal etwas gibt, das ich beitragen kann – das Wesentliche ist, dass ich zusammen mit der Person all das Schwere zu Jesus bringe und darauf vertraue, dass er wirklich hilft – mit oder ohne meinen Beitrag.

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Bild: Peter Nijenhuis

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