Hoffnung für Patchworkfamilien

Patchworkfamilien haben es nicht leicht. Davon zeugen die Beiträge im gutbesuchten Forum von www.patchwork-familie.ch. Auch nicht hoffnungsvoll stimmen die Resultate einer Untersuchung des Lausanner Kriminologen Marcelo Aebi, der 3648 Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren in 20 Schweizer Kantonen befragt hat (2010). Auf die Frage, ob sie schon ein oder mehrere Male gegen das Gesetz verstossen hätten, antworteten 39,7% der Jugendlichen aus traditionellen Familien mit „Ja“. Bei Kindern, deren Vater oder Mutter alleinerziehend ist, liegt der Anteil bei 48,4%. Und bei Jugendlichen aus Patchworkfamilien steigt der Prozentsatz auf 58,4%.

Dass gerade für Patchworkfamilien Hopfen und Malz noch lange nicht verloren sind, zeigt anschaulich der biblische Bericht über Jakobs Familie – eine Patchworkfamilie die es in sich hat!

Jakob erhält von seinem Schwiegervater Laban an seiner Hochzeit die falsche Braut untergejubelt. Statt Rahel, die er liebt, bekommt er ihre ältere Schwester Lea. Auf Jakobs Bitten und Drängen erhält er als zweite Ehefrau Rahel dazu. Kein leichter Start in dieses Eheleben zu dritt. Die geliebte Rahel bleibt vorerst kinderlos. Lea hingegen wird schwanger und bekommt vier Söhne. Rahel weiss sich zu helfen. Nach damaligem Recht galten Kinder, die ihr Mann mit ihrer Sklavin zeugte, als ihre Nachkommen. Also gab sie ihre Sklavin Bilha Jakob zur Nebenfrau. Aus dieser Verbindung entstammen zwei weitere Söhne. Weil Lea nach ihren vier Söhnen nicht mehr schwanger wurde, fasste sie denselben Plan, um ihre Rivalin Rahel wieder auszustechen. Sie gab Jakob ihre Sklavin Silpa zur Nebenfrau. Weitere zwei Söhne stossen so zur Familie. Die Überraschung war wohl gross, als Lea nach längerer Zeit doch wieder schwanger wurde und zwei Knaben und ein Mädchen gebar. Und als ob es bis jetzt noch nicht kompliziert genug gewesen wäre, klappt es endlich auch noch bei Jakobs Lieblingsfrau Rahel. Jetzt gehören 13 Kinder vier Mütter und ein offensichtlich überforderter Vater zur alttestamentlichen Patchworkfamilie.

Die Bibel berichtet in den Kapiteln 29 bis 50 des ersten Mosesbuches davon, wie Gott ebendiese komplizierte Familie nicht hat fallen lassen. Im Gegenteil – Gott zeigt, wie er auch in diesem Chaos den Überblick behält und beharrlich sein Ziel verfolgt. Trotz üblem Streit stehen am Ende der Familiengeschichte Vergebung und Versöhnung. Mehr noch – Gott rettet nicht nur diesen wirren Klumpen Familie – er rettet die ganze Welt! Ein Spross dieser Patchworkfamilie ist Jesus Christus. Jesus ist Gottes Rettungsangebot für Menschen in heillosen Lebenssituationen. In ihm werden Vergebung und Versöhnung erfahrbar. Sein Licht scheint in der Finsternis. Aus dieser geistlichen Sicht gibt es keine hoffnungslosen Fälle – und erst recht keine hoffnungslosen Patchworkfamilien.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*