Am 15. August 2009 morgens früh tobte sich ein Gewitter zwischen Locarno und Domodossola aus. Der Donner grummelte, die Blitze zischten und wer aus dem Haus musste, nahm einen Schirm mit. Für die Menschen mitten in diesem Gewitter eine ungemütliche Situation. Sie konnten nicht ahnen, dass zur selben Zeit andere Leute dieselbe Wettersituation ganz anders beurteilten. So zum Beispiel die Mitarbeiter von Meteoschweiz, die das Gewitter auf Satellitenbildern beobachteten. Sie sahen ein besonderes Wetterphänomen, das äusserst selten vorkommt. Die Gewitterzelle stand ganz alleine da. Der ganze übrige Alpenraum war wolkenfrei. Und weil in diesem Moment gerade die Sonne aufging, ergab sich ein fantastisches Bild. Die runde Gewitterzelle wurde von der Morgensonne ungefähr zur Hälfte beschienen – es sah aus, als würde eine gigantische Perle auf den Alpen thronen!
Ist diese Wetterlage nicht auch ein wunderbares Bild für unser Leben. Wenns draussen stürmt und tobt – wenn ich in meiner Lebenssituation keinen Sinn mehr sehe – dann lohnt es sich, die Hoffnung nicht zu schnell aufzugeben. Es könnte ja sein, dass mein momentanes Lebensgewitter von oben gesehen eine Perle ist.
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Bild: Meteoschweiz.ch