U-Boote zu Getreidesilos

„Schwerter zu Pflugscharen“, mit diesen Worten beschreibt der biblische Prophet Micha seine Vision vom Frieden. Noch ist sie nicht überall Wirklichkeit geworden. Trotzdem glaube ich an den Frieden und bete darum, dass eines Tages alles Kriegsgerät umgebaut ist.

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So wie es nach dem Ende des zweiten Weltkrieges mit den deutschen U-Booten des Typs XXI geschah. Diese Boote wurden in den Kriegsjahren 1944 und 45 gebaut. Sie waren technisch den bisherigen Modellen überlegen und die deutsche Heeresführung erhoffte sich von ihnen eine Revolution des Seekrieges zu ihren Gunsten. Man setzte voll auf diese Boote und strich dafür andere Rüstungsprojekte zusammen. Weil alliierte Angriffe die deutsche Rüstungsindustrie zunehmend schwächten wurden nur sehr wenige Boote fertig gebaut. Bei Kriegsende blieben viele U-Boot-Rümpfe im Rohbau übrig.

So auch auf dem Gelände der Kesselfabrik Orange im Gelsenkirchner Hafen. Auf dem Nachbargelände stand (und steht bis heute) „Müllers Mühle“ ein Betrieb der Getreide verarbeitet und damit handelt. Die Mühle brauchte mehr Lagerkapazität, aber der Stahl für neue Silos war nach dem Krieg knapp. Jemandem müssen eines Tages die U-Boot-Rümpfe auf dem Nachbargelände aufgefallen sein. Aus 76 unterschiedlichen Teilen wurde dann das neue Silo gebaut: 37 Meter hoch mit einer Kapazität von 2060 Tonnen und bis heute als Reislager in Betrieb.

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Bild: Müller’s Mühle GmbH, Gelsenkirchen-Schalke, Wikimedia creative commons

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