Gruppenbildung

Gruppen entstehen auf verschiedene Arten. Manchmal dadurch, dass Menschen eine gemeinsame Grenze haben. Man sitzt im gleichen Büro oder im gleichen Bus. Mauern oder Glasscheiben unterscheiden zwischen denen die drinnen sind und denen die draussen bleiben. Diese Form der Gruppenbildung geht auch ohne Wände. Genaue Verhaltensregeln können die gleiche Funktion haben. Wer sich an die Regeln hält, gehört dazu und alle anderen werden aus der Gruppe ausgeschlossen.

Es gibt aber auch eine ganz andere Form der Gruppenbildung. Leute schliessen sich zusammen, weil sie dasselbe Ziel haben. So zum Beispiel Wanderer, die im Aufstieg zum selben Berg sind.

Welcher Art von Gruppe ähnelt die Kirche – die Gruppe der Nachfolger von Jesus? Ich glaube, dass es beides gibt. Da sind Christen, die sich dank gemeinsamer Grenzen finden. In diesen christlichen Gruppen gibts Listen mit Regeln und wer sich daran hält, gehört dazu. Aber auch das andere existiert: Christliche Gruppen, die vom gemeinsamen Ziel zusammengehalten werden. Das Herz brennt für die gemeinsame Sache – im besten Fall für Jesus und sein Reich.

Mir ist die zweite Variante von christlicher Gemeinschaft viel symphatischer. Und ich glaube, dass der Apostel Paulus an eine solche Gemeinschaft dachte, als er im Epheserbrief schrieb: „Laßt uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus.“ Eine solche Gemeinschaft richtet sich an Jesus aus. Und weil Jesus lebt, bleibt sie selber lebendig. Gleichzeitig ist in dieser Form von Gemeinschaft auch Platz für Menschen, die nicht in die gängigen Normen passen. Bei Jesus ist nicht wichtig, wo ein Mensch steht – es kommt darauf an, wohin er geht!

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