Die Klarheit in der Weihnachtsgeschichte

Beim Lesen der Weihnachtsgeschichte bin ich auf einen Akteur gestossen, der in den meisten Krippen-Darstellungen unbeachtet bleibt. Maria, Josef, die Wirte, die Hirten und die Engel haben ihren festen Platz – sie sind auch nicht schwierig darzustellen. Anders ist es mit der „Klarheit des Herrn“ die mit dem Auftritt des Engels bei den Hirten erscheint. Hier der Bibeltext: „Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr!“

Dabei ist diese Klarheit nicht einfach ein helles Licht, das man mit einem starken Scheinwerfer imitieren könnte. Der griechische Begriff „Doxa“, der hinter der Übersetzung „Klarheit“ steht, beschreibt einen Schein oder Glanz, der im Zusammenhang mit der Gegenwart Gottes steht. Was mit dem Engel hier in diese Hirtenwelt hineinbricht ist die Anwesenheit Gottes. In der Unklarheit der Welt leuchtet plötzlich Gottes Klarheit. Die himmlischen Realitäten werden sichtbar. Da ist nicht mehr von stinkenden Hirten die Rede, sondern von Freude, Heilung, Hoffnung und Frieden.

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