Wenn ich einen neuen Pullover kaufe, lege ich ihn zuerst mal in meinen Kleiderschrank. Am nächsten Morgen öffne ich die Tür vom Schrank wieder und überlege, was ich nun anziehen möchte. In dem Moment ist es für mich gar nicht so leicht, ausgerechnet den neuen Pullover anzuziehen. Auf der einen Seite sollte es doch ein besonderer Tag sein, wenn man etwas Neues anzieht – ein Fest oder zumindest ein Sonntag. Auf der anderen Seite ist mein Lieblingspulli halt doch sehr bequem und bei dem weiss ich genau, woran ich bin. Im Lieblingspulli muss ich mir nicht überlegen, ob es wohl jemandem auffällt, dass ich etwas Neues trage und ob es zu mir passt. Darum kommt es immer wieder vor, dass ich in meinen alten Kleidern herumlaufe und die neuen Sachen im Schrank rumliegen lasse. Ein kompletter Blödsinn eigentlich!
Im neuen Testament schreibt Paulus auch von neuen Kleidern. Er spricht von Kleidern, die eine geistliche Bedeutung haben. Diese Kleider stehen für eine neue Lebenseinstellung. Für ein Leben, das sich am Vorbild von Jesus orientiert. Es ist ganz ähnlich wie bei meinen „äusseren“ Kleidern: Auch die geistlichen Kleider, von denen Paulus spricht, liegen oft sauber zusammengefaltet in meinem Lebensschrank. Auf dem ersten Tablar liegt die Geduld, eins weiter oben ist die Freude und im Regal daneben ist die Hilfsbereitschaft platziert. Jeden Morgen – beim Aufstehen – stehe ich vor der Wahl, welche Kleider ich anziehen will. Meinen alten Pulli vom Selbstmitleid oder das neue Hemd, das zu einem Königskind passt? Die lumpigen Unterhosen der Unehrlichkeit oder die neuen Boxershorts der Aufrichtigkeit? Es ist mein Entscheid, in welchen Lebenskleidern ich herumlaufen will – ob ich den alten oder den neuen Menschen anziehen will.
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Zieht das neue Leben an, wie ihr neue Kleider anzieht. Ihr seid neue Menschen geworden, die Gott selbst nach seinem Bild geschaffen hat. Ihr gehört zu Gott und lebt so, wie es ihm gefällt.
Epheser 4.24 (HFA)