Carl Bloch reiste in seiner Ausbildung zum Maler nach Holland. Zwischen 1855 und 1859 studierte er dort und war begeistert von den Arbeiten Rembrandts. Vor allem dessen Umgang mit dem Licht beeinflusste den Stil von Carl Bloch. Starke hell-dunkel Kontraste, sowie das Unterstreichen der Bildaussage durch die Beleuchtung, prägen das Werk von Carl Bloch. Die Anordnung des Lichtes ist also kein Zufall, sondern soll etwas aussagen. Im Bild Gethsemane setzt sich die Szene im Vordergrund in ihrer Leuchtkraft deutlich vom düsteren Hintergrund ab. Und tatsächlich ist es ja gerade die Szene in der biblischen Passionserzählung, die die hoffnungsvollste ist. Jesus wurde von seinen Freunden im Stich gelassen, später von Judas verraten, von Soldaten gefangen genommen, von Machthabern gedemütigt, verurteilt und am Ende ans Kreuz genagelt. Die Begegnung des Engels ist in diesem finsteren Geschehen ein Lichtblick.
Wenn wir den Ausschnitt um die Knie von Jesus genau anschauen, entdecken wir zwei Lichtscheine. Die Lichtscheine erleuchten den Boden vor den Knien von Jesus. Da ist ein Licht, das seinen Weg erleuchtet. Ob Carl Bloch beim Malen dieser Szene an Psalm 119.105 gedacht hat? Dort steht: „Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“ Im Leben von Jesus hat dieser Vers in jedem Falle zugetroffen. Schon bei seiner Geburt finden wir mehrmals die Formulierung „…dies geschah, damit die Schrift erfüllt wurde…“ Auch seine Reden waren durchsetzt von alttestamentlichen Zitaten. Sogar als er an Karfreitag am Kreuz dem Tod entgegenblickt beruft er sich auf eine Passage aus Psalm 22.1: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Dass selbst dieses Wort in dunkelster Stunde ein Lichtblick ist, zeigt sich, wenn wir diesen Psalm, den Jesus am Kreuz zitiert, zu Ende lesen. Was bei der Gottverlassenheit beginnt, endet im Triumph. Jesus wusste, dass das Sterben nicht das Ende ist. Das ist das Licht, das seinen schweren Weg erleuchtete.
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Adios klar wusste jesus das – war ja auch 13 j. in indien auf dem dach der welt und hat studiert!“?-
MrG
Frank