Die zehn Gebote wurden auf zwei Tafeln geschrieben. Das macht Sinn. Der erste Teil beschreibt die Beziehung zwischen Gott und Mensch und der zweite Teil die Beziehungen unter Menschen. Zuerst muss ich bei Gott Kraft tanken, damit ich Energie für meine Nächsten habe.
Gute Beziehungen kommen nicht von selbst. Es braucht Liebe, Vergebungsbereitschaft, Geduld, Weisheit und die Fähigkeit auch mal was auszuhalten. Wenn ich da nicht zuerst meinen Anker bei Gott festmache, werde ich in den Stürmen des Alltags masslos überfordert sein.
„Zu Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland.“ Dieser Satz vom Schweizer Schriftsteller Jeremias Gotthelf bringt es auf den Punkt. Wenn ich die Welt verändern will, dann muss ich bei meinen Nächsten beginnen.
Bist du für den Frieden in der Welt? Dann schliesse zuerst Frieden mit deinen Eltern und Geschwistern!
Bist du gegen Unterdrückung? Dann hör doch auf, deine Kinder unter Druck zu setzen!
Bist du für die freie Meinungsäusserung? Dann lass die schräge Meinung deines Grossvaters gelten!
Wenn Kinder in die Schule kommen, haben sie das Wichtigste schon gelernt. Ob sie geliebt sind. Ob sie wertvoll sind. Ob die Welt ein sicherer Ort ist. Ob es sich lohnt, mutig zu sein. Und ob sie anderen Menschen ihr Herz anvertrauen können.
Was wirklich zählt, lernen wir in der Familie. Im fünften Gebot geht es darum, wie Beziehungen in der Familie gelingen können. Hier der Wortlaut aus 2. Mose 20.12 „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.“
Ich erinnere mich an ein Interview mit Boris Becker, in dem er offen über seine Trennung von Barbara Feltus sprach. Er wurde gefragt, wie seine Kinder dies verkraften. Seine Antwort erstaunte mich so sehr, dass ich sie Heute noch im Ohr habe. Boris sagte, dass er der Überzeugung sei, dass sich Kinder ihre Eltern selber aussuchen. Darum sei er überzeugt, dass seine Söhne die Kraft haben, das auch durchzustehen.
Stimmt das? Suchen wir uns unsere Eltern selber aus?
Und falls dem so wäre, nach welchen Kriterien hättest du deine Eltern ausgewählt?
Zu lieben, was ich nicht kenne, fällt mir leicht. Zum Beispiel die Eltern meines Schulkameraden, die in den Sommerferien mit der ganzen Familie in die USA reisten. Das fand ich cool, solche Eltern hätte ich auch gerne gehabt. Hätte ich aber auch die Schattenseiten dieser Eltern gekannt, ich glaube, ich hätte nicht mehr tauschen wollen.
Die Menschen, die ich am Besten kenne, sind meine Eltern. Ich erlebte sie in ihren glücklichsten Stunden und war dabei, als es mal nicht so rund lief. Echte Liebe bedeutet, dass ich einen Menschen annehme, obwohl ich seine Fehlerhaftigkeit ganz genau kenne. Darum das fünfte Gebot. Es fordert mich heraus, die Menschen, die ich am Besten kenne, zu respektieren – mit allen Hochs und Tiefs.
Übrigens, lass dich nicht täuschen. Wenn du es nicht schaffst, deine Eltern trotz ihrer Schattenseiten zu respektieren, dann wirst es auch nicht schaffen irgendjemanden sonst trotz seiner Schattenseiten zu respektieren.
Ehre Vater und Mutter
Zuerst mal die nicht unbedeutende Tasache, dass hier Vater und Mutter erwähnt werden. Ein partnerschaftliches Modell also. Beide stehen gleichwertig in der Erziehungsverantwortung.
Nun die Frage, was mit „ehren“ gemeint ist. „Verehren“ kann es nicht sein. Das würde dem ersten Gebot widersprechen. Wir sollen unsere Eltern nicht vergöttern, sie sind ebenso lernende und korrekturbedürftige Menschen wie wir Kinder. Was auch nicht gemeint sein kann, ist unbedingter Kadavergehorsam. Wirklich stolz können Eltern ja nur auf ein Kind sein, das selbständig wird und sein Leben in die eigene Hand nimmt.
Was hier weiterhilft ist ein hebräisches Wörterbuch. Dort lässt sich „ehren“ in der biblischen Originalsprache nachschlagen. „Schwer sein“ und „Gewicht verleihen“ sind deutsche Umschreibungen, die die Bedeutung dieses Verbes nicht schlecht treffen. Auf die Eltern bezogen würde ich es mal so formulieren: Respektiere und wertschätze den gewichtigen Einfluss deiner Eltern auf dein Leben.
Ich schwimme gern. Wasser ist ein geniales Element. Es trägt den Körper und ist trotzdem so flexibel, dass es mir die totale Bewegungsfreiheit lässt. Ich kann tauchen, schweben, Purzelbäume schlagen und kopfüber anderer Leute Füsse anschauen. Aber nach einer gewissen Zeit herumplantschen werde ich müde. Ich brauche festen Halt und schwimme an den Bassinrand. Dort kann ich mich festhalten oder sogar gemütlich hinsetzen.
Kindererziehung hat viel mit planschen im Pool zu tun. Kinder brauchen Bewegungsfreiheit. Sie sollen die Welt entdecken dürfen und ihre von Gott geschenkte Originalität ausleben. Gleichzeitig braucht der Pool einen Rand, an dem man sich festhalten kann. Das sind Grenzen, die dem Kind Sicherheit und Halt geben. Zum Beispiel, dass die Schublade mit den Küchenmessern nicht geöffnet werden darf. Oder dass man den Konflikt mit den Geschwistern nicht mit Fäusten löst. Oder dass die Hausaufgaben gemacht werden.
(Photo: www.photocase.com)
Autorität
Autorität ist kein positives Wort. Das vor allem deswegen, weil wir es mit der grössten Katastrophe des letzten Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum, dem Dritten Reich, verbinden. Diese Verbindung ist so nicht richtig. Das Ausüben von Autorität ist die wichtige Pflicht aller, die in einem Staat Verantwortung übernehmen. Wenn nicht der Staat das Recht in die Hand nimmt, dann gilt bald das Faustrecht.
Autorität ist dann krank, wenn sie keine Autorität mehr über sich duldet. Andersherum ist Autorität dann gesund, wenn sie sich nicht selbst absolut setzt und Korrektur einer höheren Instanz annehmen kann.
Für die staatliche Autorität heisst das, dass sie sich den Gesetzen und den Gerichtsentscheiden unterordnet und sich als Diener des Volkes versteht.
Für die elterliche Autorität heisst das, dass sie sich ebenfalls an die Rechtsordungen hält und auch bereit ist guten Rat von Grosseltern, Freunden und Fachpersonen anzunehmen. Solange Eltern ihrerseits bereit sind, sich unterzuordnen, brauchen sie sich nicht zu schämen, wenn sie ihre Erziehungsverantwortung wahrnehmen.
Gehorsam und Widerstand
Das fünfte Gebot fordert von Kindern Respekt und Gehorsam gegenüber ihren Eltern. Das ist auch richtig so. Wenn wir nicht lernen, unseren Willen dem Gemeinwohl unterzuordnen, funktioniert keine Familie, Schule, Team, Firma, Verein, Partei und Staat.
Aber Gehorsam hat auch Grenzen. Moses, der Empfänger der zehn Gebote, hat sein eigenes Leben einem Akt von zivilem Ungehorsam zu verdanken. Als er geboren wurde herrschte ein finsterer Pharao über Aegypten. Dieser gab Befehl, alle männlichen Nachkommen der hebräischen Sklaven nach der Geburt zu töten. Die Hebammen Schifra und Pua widersetzten sich bewusst diesem teuflischen Befehl. Damit taten sie das, was Petrus und seine Freunde in Apostelgeschichte 5.29 in Worte fassten: „Man muss Gott mehr gehorchen, als den Menschen.“
sehr intiresno, danke
You are who you are for a reason….by Russel Kelfer
You are who you are for a reason.
You’re part of an intricate plan.
You’re a precious and perfect unique design,
Called God’s special woman or man.
You look like you look for a reason.
Our God made no mistake.
He knit you together within the womb.
You’re just what He wanted to make.
The parents you had were the ones He chose,
And no matter how you may feel,
They were custom-designed with God’s plan in mind,
And they bear the Master’s seal.
No, that trauma you faced was not easy.
And God wept that it hurt you so;
But it was allowed to shape your heart
So that into His likeness you’d grow.
You are who you are for a reason,
You’ve been formed by the Master’s rod.
You are who you are, beloved,
Because there is a God!