Die Frucht

Auf dem Familientisch Gottes gibt es eine Frucht. Es ist die Frucht die der Heilige Geist in uns Menschen wachsen lässt. Paulus beschreibt diese Frucht in Galater 5.22 so: „Die Frucht des Geistes ist: Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung.“

Wenn ich eine Frucht essen möchte, gehe ich in eine Einkaufzentrum und kaufe eine. Mit der Frucht des Geistes funktioniert das nicht. Ich kann sie nicht einkaufen.

Eine Frucht wächst. Zuerst keimt ein Same, dann wächst der Baum. Nach Jahren hat er starke Äste und die ersten Äpfel reifen.

Bis ich einen Apfel essen kann, muss ich Zeit und Pflege investieren. Mit der Frucht des Geistes ist es dasselbe.

Liebe, Freude, Geduld,…. wieviel Zeit und Pflege bist du bereit dafür zu investieren?

Die Wachsmaschine

Kennst du die Wachsmaschine? Mit solchen Maschinen fahren die Landwirte nachts über ihre Felder. Sie rupfen die Pflanzen millimeterweise aus dem Boden und bringen sie so zum wachsen. Der Erfolg ist überwältigend: Nach einer Woche ist die Ernte reif!

Es ist klar, so eine Wachsmaschine existiert nicht. Was kann ich tun, damit die Frucht schneller wächst?

Anschreien?

Wild mit den Armen herumfuchteln?

Herumhüpfen?

Einen Regentanz aufführen?

Alles wächst

Im Text aus Galater 5.22 ist von der Frucht in Einzahl die Rede. Es sind also nicht viele verschiedene Früchte, sondern Teile einer einzigen Frucht. So wie eine Orange verschiedene Stücke hat, die zusammen die ganze Frucht ergeben.

Die Frucht des Geistes ist darum keine Auswahlsendung. Ich kann nicht sagen: „Güte finde ich toll, aber das mich der Geduld, ist einfach nicht mein Ding!“

Oder anders gesagt: Wachsen in der Liebe bedeutet wachsen in der Freude. Wachsen in der Freude führt zu Wachstum in Frieden und Geduld. Weiter zu Freundlichkeit, Güte, Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung. Wachstum in einem Bereich bedeutet auch Wachstum in allen anderen.

Freude

Ich freue mich, wenn die Sonne scheint.

Ich freue mich, wenn ich ein Geschenk erhalte.

Ich freue mich, wenn ich ein feines Menu esse.

Ich freue mich, wenn ich einen netten Menschen treffe.

Ich freue mich, wenn…

Gibt es auch eine Freude ohne „wenn“? Eine Freude, die über den Umständen steht. Nicht wegen, sondern trotz.

Ich freue mich, auch wenn ich nicht im Lotto gewonnen habe.

Ich freue mich, auch wenn ich gesundheitlich angeschlagen bin.

Ich freue mich, auch wenn ich nicht auf alles eine Antwort habe.

Ich freue mich, auch wenn ich bei der Miss Schweiz Wahl nur Zweite geworden bin.

Geduld

Wir könnten einen Bauern beim Säen besuchen. Wir würden ihn fragen: „Was bringt deine Arbeit? Man sieht ja nichts! Wo bleiben die Rüeblis und der Weizen?“

Geduldig sein heisst warten können. Das noch nicht Fertige aushalten, und ihm die Chance geben zu wachsen.

Wenn ein Baby beim ersten Laufversuch hinfällt, dann gebe ich ihm eine zweite Chance. Ich weiss, dass es immer besser wird.

Geduldig sein, heisst Menschen eine zweite Chance zu geben. Jemandem zu sagen: „Ich weiss, dass du das besser kannst. Und ich halte deine Versuche solange aus.“

Wie steht es mit meiner Geduld in der Beziehung zu…

…meinem Partner?

…meiner Familie?

…meinen Freunden?

…meinen Arbeitskollegen?

…meinem Chef?

…meinen Mitarbeitern?

…meinem Garagisten?

…meinem Steuerbeamten?

…meinem Trainer?

…meinem Pösteler?

Selbstbeherrschung

Wir machen eine Abstimmung. Es stehen zwei Varianten zur Wahl:

Variante A: Der Weg zum Glück heisst Selbstverwirklichung. Ich gehe davon aus, dass mein Innerstes gesund und zum Guten fähig ist. Schade nur, dass es oft von äusseren Zwängen eingeengt wird. Wenn ich ihm nur genug Platz einräume und ihm seinen Weg frei mache, dann führt es mich automatisch zum Glück.

Variante B: Der Weg zum Glück heisst Selbstbeherrschung. Ich gehe davon aus, dass mein Innerstes einen Hang zum Egoismus hat. Diese Finsternis in mir drin führt mich in Einsamkeit und Leere. Wenn es mir gelingt, meine Selbstbezogenheit aufzubrechen und meine dunklen Seiten zu überwinden, dann finde ich automatisch zum Glück.

Wie entscheidest du dich?

Sanftmut

Wer sanftmütig ist, geht auf leisen Sohlen, macht keinen Lärm, schlägt nicht zurück und erträgt das Chaos ringsum. Sanftmut wird oft als Schwäche angesehen. Eine Weichheit, die aus Faulheit oder Feigheit zu allem „Ja“ sagt.

Für mich ist Sanftmut eine geistliche Kraft. Es ist die Energie, die Jesus während seiner Anklage schweigen liess. Die ihn davon abgehalten hat zurückzuschlagen oder Rache zu schwören. Unverständlich, kaum nachvollziehbar – eben göttlich.

Das Weizenkorn

Liebe, Freude, Geduld, Freundlichkeit,…..wie kann die Frucht des Geistes in meinem Leben wachsen?

Jesus sagt in Johannes 12.24: „Ein Weizenkorn, das nicht in den Boden kommt und stirbt, bleibt ein einzelnes Korn. In der Erde aber keimt es und bringt viel Frucht, obwohl es selbst dabei stirbt. Wer an seinem Leben festhält, wird es verlieren. Wer aber sein Leben loslässt, wird es für alle Ewigkeit gewinnen.“

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