In dieser Serie zum Familientisch Gottes geht es um die Tatsache, dass Gott gerne Party feiert und uns am liebsten an seinem Tisch haben möchte (nachzulesen in den älteren Beiträgen in dieser Kategorie).
Was gibt es zu trinken, wenn ich an Gottes Familientisch zum Essen eingeladen bin? Wasser ist gut und löscht den Durst – aber ist das alles? Gibt es bei Gott auch Wein? Was für ein Wein wäre das? Kennt sich Gott überhaupt mit Wein aus?
Ja, Gott kennt sich mit Wein aus, und für ihn ist nur der Beste gut genug! In Johannes 2 lesen wir von einem Besuch von Jesus an einer Hochzeit. Als den Brautleuten der Wein ausgeht, schreitet Jesus ein. Durch ein Wunder verwandelt er Wasser in Wein. Und dieser Wein war so gut, dass der Küchenchef verwundert zum Bräutigam sagte: „Warum hast du den besten Wein bis jetzt zurückgehalten?“
Der magische Sichtwechsel
Als Junge hatte ich ganz klare Vorstellungen von den Höhepunkten im Leben. Die Töffliprüfung mit 14 Jahren, der Schulschluss mit 16, Autofahren mit 18, dann der erste richtige Lohn und die erste grosse Reise. Wenn ich mit jungen Menschen spreche, spüre ich diese Erwartungshaltung an das Leben, diese Freude auf all das, was noch kommt.
Im Gespräch mit älteren Menschen entdecke ich aber eine andere Sicht auf das Leben. Sie schauen mit Wehmut zurück und denken daran, wie es einmal war: „Erinnerst du dich noch an unsere ersten gemeinsamen Ferien, weisst du noch als unser erstes Kind geboren wurde, weisst du noch damals als wir das Haus bauten, weisst du noch… “
Irgendwann zwischen 35 und 65 findet dieser magische Sichtwechsel statt. Der Wechsel vom „wenn dann endlich…“ zum „weisst du noch“.
Auf welcher Seite stehst du? Vor oder nach dem Sichtwechsel?
Gelebt wie eine Flasche leer!
Vielleicht gleicht dein Leben dieser Hochzeit, die Jesus im Dörfchen Kana besucht (Johannes 2). Am Anfang läuft es super, du hast Energie und könntest rund um die Uhr Party machen. Dummerweise geht dann auf halber Strecke der Saft aus. In Anlehnung an den legendären Satz des Fussballtrainers Trappatoni lautet dein Lebensmotto heute: „Ich habe gelebt, wie eine Flasche leer!“
Ich glaube dass Jesus auch an deiner Lebensparty anwesend ist. Vielleicht sitzt er bei dir nicht an dem Tisch der Ehrengäste. Am liebsten mischt er sich ja sowieso unter die Angestellten. Und dort hat er deine Situation längstens mitgekriegt. Er weiss genau wie lange dein Weinvorrat reicht. Und wenn die letzte Flasche leer ist, dann ist er bereit für seinen Einsatz.
Bist du auch bereit?
Wie fühlt sich Glaube an?
Was für ein Gefühl verbindest du mit dem Stichwort „Glauben“?
Ist es Freude, Angst, Kummer, Langeweile, Liebe, Zorn, Enttäuschung oder Glück? Verbindest du Glauben manchmal mit dem Gefühl belehrt zu werden? In ein Schema gepresst, zum Mitmachen gezwungen, den Mund verklebt?
Bei Jesus ist Glauben mit dem Gefühl verbunden, dass der beste Wein erst noch aufgetischt wird. Dass das Kommende tiefer, reiner, begeisternder und stärker ist, als das was bisher war. Eigentlich ein Lebensgefühl das Flügel verleiht. Oder?