Mein Lieblingslied kommt aus dem Jahr 1757.
Es wurde von Robert Robinson in England geschrieben. Als er fünf Jahre alt war, starb sein Vater. Er musste als Kind arbeiten gehen und geriet in schlechte Gesellschaft: Saufen, Prügeln und keine Hoffnung.
Dann die Erweckung. In einer Predigt von George Whitefield kam er zum Glauben an Jesus Christus. Sein Leben nahm eine Wende und er wurde Pfarrer. Mit 22 Jahren schrieb er die Zeilen dieses Liedes.
Mich berührt am Lied, dass Lobpreis als ein Geschenk von oben angesehen wird.
Anbetung ist keine fromme Anstrengung, sondern wird von Gottes überfliessenden Quellen angeregt. Mein Herz bleibt eine dürre Steppe, bis Gottes Lebenswasser die Blumen zum Blühen bringt. Diese Botschaft hat mir geholfen, meine Anbetungszeiten entspannter zu erleben. Ich muss nichts leisten oder können. Es muss nicht einmal gut sein. Wichtig ist, dass der da oben etwas in mir anzündet.
„Ebenezer“, das hat mich als Zweites angesprochen.
1. Samuel 7.12: Samuel stellt einen grossen Stein auf und sagt: „Bis hierher hat der Herr geholfen!“ Immer wieder kreise ich in negativen Gedanken, mache mir Sorgen um die Zukunft und vergesse dabei die Dinge, für die ich danken kann. Hier kann ich von Samuel lernen: Mal einen Stein aufrichten und für das Gute danken, das der himmlische Vater in mein Leben gelegt hat.
Ich hab’s grad nach der Geburt unserer Tochter erlebt. Im Spital gibt’s eine Menge Tests. Unser Baby erhielt bei allen ein „Gutzeichen“. Ich hab jeweils mit dem Kopf genickt und die Sache abgehakt. Dieses Lied hat mir dabei geholfen, diese Dinge nicht als selbstverständlich anzunehmen, sondern bewusst dafür zu danken: „Ein gesundes Baby! Der Herr hat geholfen! Was für ein Glück! Danke!“
Was mich am Lied auch berührt hat, ist die Tatsache, dass Zweifel und Unsicherheit besungen werden.
Robert Robinson gibt in den letzten Zeilen seiner eigenen Heils-Unsicherheit Raum. Er beschreibt ein gewisses Misstrauen in sich selbst, in seine eigene Glaubenskraft. Ehrlich legt er seine Ängste und Zweifel auf den Tisch. Ihm ist klar: Wenn’s nur auf die menschliche Kraft ankommt, wird das nichts mit dem Gläubig-Sein. Erfüllende Spiritualität ist halt eben keine Ware, nichts was wir zur Hand haben und darüber verfügen können.
Glaube ist und bleibt Geschenk – unverdient, und das ist gut so.
Come, Thou Fount of every blessing,
Komm, du Quelle allen Segens,
Tune my heart to sing Thy grace;
stimme mein Herz ein, um von deiner Gnade zu singen.
Streams of mercy, never ceasing,
Ströme von Erbarmen, die niemals versiegen,
Call for songs of loudest praise.
rufen lauteste Lobpreislieder hervor.
Teach me some melodious sonnet,
Lehr mich ein melodiöses Sonnet
Sung by flaming tongues above.
wie’s die flammenden Zungen von oben singen.
Praise the mount, I’m fixed upon it,
Gepriesen sei die Festung, die mir Halt gibt
Mount of Thy redeeming love
Die Festung deiner erlösenden Liebe
Jesus sought me when a stranger,
Jesus suchte mich, als ich noch ein Fremder war,
Wandering from the fold of God;
vom Schosse Gottes abgeirrt.
He, to rescue me from danger,
Aber, um mich vor Gefahr zu bewahren,
Interposed His precious blood.
hat er sein wertvolles Blut hingegeben.
Here I raise my Ebenezer;
Hier stelle ich meinen Ebenezer-Stein:
Hither by Thy help I’m come;
”Bis hierher hast du mir geholfen”
And I hope, by Thy good pleasure,
Und ich hoffe, dass ich durch dein Wohlgefallen
Safely to arrive at home.
auch sicher zu Hause ankommen werde.
O to grace how great a debtor
Was für ein grosser Schuldner bin ich der Gnade gegenüber.
Daily I’m constrained to be!
Täglich bin ich davon abhängig
Let that grace now like a fetter,
Lass mir diese Gnade wie eine Fessel sein
Bind my wandering heart to Thee.
die mein abirrendes Herz zu dir bindet.
Prone to wander, Lord, I feel it,
Ich bin anfällig abzuirren, Herr, das spür ich,
Prone to leave the God I love;
anfällig den Gott, den ich liebe, zu verlassen.
Here’s my heart, O take and seal it,
Hier ist mein Herz, o nimm’s und versiegle es.
Seal it for Thy courts above.
Versiegle es für deine himmlischen Vorhöfe.
Und hier noch eine Variante gesungen von Sarah Noelle:
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