„Du sollst dir kein Bildnis machen…“ 2. Mose 20.4
Hast du schon einmal probiert, mit einer Trillerpfeiffe den Boléro von Ravel zu pfeifen?
Oder hast du schon versucht, mit deinem Schweizer Sackmesser, einen der neuen Airbus A380 zusammenzubauen?
Oder gehörst du zu denen, die vom Sofa aus, die Welt in einem Satz erklären können?
Ebenso unmöglich ist es, den lebendigen, unendlichen und transzendenten Gott mit toten, endlichen und irdischen Bildern einzufangen. Darum: Lass es bleiben!
Ist Gott ein schlechter Reiseberater?
Zu deinem Geburtstag leistest du dir etwas Besonderes: Eine schöne Reise! Nachdem du dienen Kontostand gecheckt hast, gehst du ins Reisebüro. Inmitten von bunten Prospekten vermittelt dir der nette Reiseberater eine vielversprechende Kreuzfahrt. Und schon bald säuselt dir die Meeresbrise um die Ohren und du besteigst das Schiff. Die erste negative Überraschung ist, dass du deine Kajüte mit drei anderen teilen musst. Dummerweise sind es Mitglieder der Crew, die im Maschinenraum Schicht arbeiten. Es stinkt nach Öl, Schweiss und das Licht wird in der Nacht alle zwei Stunden angemacht. Also verbringst du die Nächte in der Bar und bestellst irgendwelche billigen Cocktails. Als sich langsam die Seekrankheit bemerkbar macht, spürst du eine kurze Erschütterung des Schiffes. Einige Zeit später klingeln Alarmglocken und allerelei Menschen in Schwimmwesten wirbeln um dich herum. Sie schwafeln etwas von „Eisberg“ und „zuwenig Rettungsboote“. Vor deinem inneren Auge taucht der Reiseberater auf, der dir mit einem Lächeln auf dem Gesicht die Fahrkarte für die Jungfernfahrt der Titanic verkauft hat. Und du denkst: „Was für ein A…!“
Ist Gott für dich so ein Reiseberater? Er hat dir das Ticket für dieses Leben verkauft und nun fühlst du dich verschaukelt.
G uter O pa T otal Taub?
„Liebgott, bruchsch es Hörgrät, bruchsch e Brille?“ (Lieber Gott brauchst du ein Hörgerät oder eine Brille?) So tönt es in einem Schweizer Mundartsong.
Vielleicht trifft dieses Lied dein Gottesbild? Gott ist für dich ein altersschwacher, geistig abwesender Grossvater. Total gutmütig und ausgeglichen. Das aber nur darum, weil ihm die Welt um sich herum gleichgültig geworden ist. Was wir Menschen tun oder lassen interssiert ihn einfach nicht.
Feuerwehr-Gott
Ist Gott für dich ein Feuerwehrmann? An gewöhnlichen Tagen sitzt er auf der Feuerwache und putzt das Fahrzeug oder repariert die Schläuche. Das ist gut so, aber weiter interessierst du dich nicht für ihn. Wenn es aber einmal brennt, dann erwartest du, dass er sofort mit Sirenen und Blaulicht vor deinem Haus steht und dich rettet.
Gott in der Natur
Viele Menschen begegnen Gott in der Natur. Staunend vor der Pracht der Berge, oder demütig vor der Macht der tosenden Wellen am Meeresstrand. Und wer beim Betrachten des sternenklaren Nachthimmels sich nicht nach der Ewigkeit sehnt, ist ein Narr.
Dass die Natur uns Gottes Wesenszüge offenbart, schrieb schon der Apostel Paulus im Römerbrief nieder: „Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Grösse sehen und erfahren können.“ (Römer 1.20)
Ist nun aber die Natur das vollkommene Bild von Gott? Was kann ich in der Natur von Gottes Barmherzigkeit erfahren? Wo erkenne ich seine Güte? Und woher kann ich wissen, wie Gott zu mir steht?
So sind wir wieder beim zweiten Gebot angekommen: Auch die Natur ist kein vollkommenes Bild von Gott.
Der Wohlfühl-Gott
Ein bisschen Sport, gut Essen und dann zur Entspannung in einen Whirlpool sitzen – Da schlagen bei den meisten Menschen die Wohlfühlanzeigen in den grünen Bereich aus. Bei dir auch?
Gehörst du auch zu denen, bei denen Gott fürs Wohlfühlen verantwortlich ist. Der Daddy im Himmel soll gefälligst dafür sorgen, dass ich glücklich bin – sonst kann er mir ganz gestohlen bleiben!
Doch noch ein Bild von Gott:
In den letzten sechs Abschnitten habe ich versucht zu zeigen, dass kein Bild von Gott vollkommen ist. Nun der folgende Bibeltext:
„Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat. Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe.“ (Hebräerbrief 1.1-3)
Es gibt also doch ein Bild von Gott: Der Sohn. Jesus ist das Bild, dass Gott uns von sich gegeben hat. Doch nun kommt gleich die nächste Frage: Welchen Jesus nehmen wir uns nun als Bild?
Das Baby in der Krippe?
Der grosse Prediger?
Der Wundertäter?
Der Cowboy-Typ, der mit seinen Kumpels durch die Gegend zieht?
Der Theologe?
Der verspottete und geschlagene?
Der ans Kreuz gehängte?
Der Auferstandene?
Der Verherrlichte?
Und noch ein Bild von Gott:
Am Anfang der Bibel serviert uns Gott ein Bild von sich selbst: „So schuf Gott den Menschen als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie.“ Du und ich sind also ein Stück von Gottes Bild auf Erden. Nicht als Einzelne, sondern in der Gesamtheit. In allen Gesichtern auf dieser Erde wiederspiegelt sich das Angesicht Gottes. Hier liegt auch der Wert von jedem Einzelnen. Wir sind nicht wertvoll, weil wir etwas leisten, oder gute Taten vollbringen. Wir sind wertvoll, weil Gott ein Stück von sich in unser Wesen legt.
Auf worth1000.com haben Bildbearbeitungsfreaks den Menschen neu erschaffen. Die Aufgabe war, aus echten Schönheiten die eigene Traumfrau/Traummann zu erschaffen. Hier zwei Beispiele:
Ein Mix aus: Anne Hathaway, Angelina Jolie, Cameron Diaz, Charlize Theron
Bruce Willis, Al Pacino, Robert De Niro
Natürlich – oder?
Wie würden Adam und Eva aussehen, wenn du sie erschaffen hättest?