Oleander-Experiment 2

Gideon braucht Beweise. In einer wichtigen Entscheidung stellt er Gott auf die Probe. Gideon legt ein Stück Wolle auf seinen Dreschplatz. Dann spricht er zu Gott: „Wenn du wirklich „JA“ meinst, dann mach, dass am nächsten Morgen die Wolle vom Tau nass, der Boden ringsum aber trocken ist.“ Gott handelt, und die Wolle ist am nächsten Tag so nass, dass er mit dem Wasser das er aus der Wolle drückt eine Schale füllt.

Beeindruckend wie Gott hier gehandelt hat, mir hätte das als Beweis längstens gereicht. Dir sicher auch. Aber Gideon nicht. In Richter 6.39 sagt er zu Gott: „Sei nicht zornig, wenn ich dich noch einmal um etwas bitte! Ich möchte es nur noch dies eine Mal mit der Wolle versuchen. Lass sie trocken bleiben und den ganzen Boden nass vom Tau sein.“

Lässt Gott sich herausfordern? Geht er auf den frechen Wunsch Gideons ein?

Ja er tut es, und am nächsten Morgen ist die Wolle trocken und der ganze Boden ringsum nass.

Was Gideon kann, das können wir schon lange: Gott herausfordern!

Vielleicht erinnerst du dich an mein Oleander-Experiment vom letzten Jahr. Du findest es in dieser Kategorie, oder direkt unter diesem Link: Oleander

Seit dieser Zeit hat mein Oleander keine Blüten gezeigt. Würdest du an Gott glauben, wenn er es schaffen würde, in den nächsten 10 Tagen Blüten an meinem Oleander wachsen zu lassen?

Hier ein aktuelles Foto der verheissungsvollsten möglichen Blüte:

Das grüne Stöpselchen in der Mitte könnte sich vielleicht zu einer Blüte entwickeln. Noch bleiben neun Tage…

Das nächste Oleanderbild kommt erst in einer Woche, da ich morgen nach Frankreich (Amiens) fahre und den Oleander zu Hause lasse.

Die 10 Tage sind abgelaufen und der Oleander blühte nicht. Ich bin enttäuscht, so schwierig war das Wunder doch nicht. Kann Gott nicht oder will er nicht?

Die Oleander-Enttäuschung

Gott hat meinen Oleander nicht blühen lassen. Böse bin ich ihm deswegen nicht, aber schade finde ich es schon. Es wäre doch kein grosses Ding gewesen, nur ein paar kleine Blüten wachsen zu lassen. Meine Wohnung wäre dadurch hübscher geworden uns alle meine Blog Leser wären von der Existenz Gottes überzeugt gewesen. Stimmt doch, dass du sofort an die Existenz und das Wohlwollen Gottes geglaubt hättest, wenn ich dir ein Oleanderfoto mit Blüten hätte zeigen können? Oder?

Glauben und sehen

Bei mir gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Glauben und dem was ich sehe. Manchmal glaube ich Dinge, die ich nicht gesehen habe. Und ein andermal sehe ich Dinge, die ich trotzdem nicht glaube. Gerade vorgestern hat mir ein Freund seine Methode vorgestellt, wie er eine Zwiebel schneidet, ohne dabei Tränen zu vergiessen. Er füllt sich den Mund mit Wasser und schneidet die Zwiebel mit wassergeblähten Wangen. Ich habe ihm dabei zugeschaut, und es floss tatsächlich keine Träne. Trotzdem glaube ich nicht an einen Zusammenhang zwischen dem Wasser im Mund und den Tränen. Alberner Humbug ist das für mich. Beim Oleander ist es anders. Ich glaube daran, dass Gott jederzeit Blüten hinzaubern könnte, obwohl ich das noch nie gesehen habe.

Nachdem Thomas den auferstanden Jesus gesehen hatte und seine Wundmale betasten durfte sagte Jesus folgendes zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ (Johannes 20.29)

Wer bist du? Jemand der sieht und doch nicht glaubt? Oder Jemand der nicht sieht und doch glaubt?

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Im Juni vor einem Jahr erntete ich meine grösste Niederlage in der Geschichte dieses Blogs. Das Oleander-Experiment ging schief. Nun endlich nach 1.5 Jahren, Tips von Bloglesern, einem zweiten missratenen Experiment und viel gutem Zureden hat mein Oleander tatsächlich eine Blüte getrieben. Zum Beweis dieses Foto:

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