Genau gleich wie in der Weihnachtsgeschichte bei Maria und Josef ist es nicht passiert. Trotzdem bezeichnet Elisabeth* ihren halbjährigen Sohn Samuel* als ein grosses Wunder. Angefangen hat ihre Weihnachtsgeschichte im Jahr 2002, als sie ihren Mann heiratete. Damals waren die beiden je 34 Jahre alt. Der Kinderwunsch wurde bald nach der Hochzeit ein Thema und das Paar versuchte schwanger zu werden. Nach zwei Jahren vergeblichem Warten entschlossen sie sich, die Ursache der Kinderlosigkeit medizinisch abzuklären. Der Arzt erklärte ihnen, dass sie auf natürlichem Weg kaum Chancen haben ein Kind zu haben. Die Methoden der modernen Fortpflanzungsmedizin auszureizen war ihnen aus ethischen Gründen zuwider. Sie wollten keine künstliche Befruchtung mit ungewissem Schicksal von einzelnen Embrionen. Weiter hatten sie Respekt vor dem Stress, den solch eine Behandlung mit sich bringt. Sie wollten nicht, dass sich ihr Leben so stark um den unerfüllten Kinderwunsch dreht.
Elisabeth berichtet, dass sie in dieser Zeit viele Aufs und Abs erlebte. Mal war der Kinderwunsch drängend und es fiel ihr schwer die Situation zu akzeptieren. Mal war das Thema nicht mehr so im Zentrum und sie schätzte ihre Möglichkeiten als kinderloses Paar. In dieser Zeit betete Elisabeth oft. Sie bat darum, dass wenn es Gottes Wille sei, dass sie ein Kind bekomme, dass da nichts im Weg sein soll. Während einer besonders stressigen Zeit bemerkte sie plötzlich einen Druck in der Gegend des Bauchnabels. Sie spürte, dass sich da etwas veränderte, von dem sie annahm, dass sie damit über kurz oder lang zum Arzt musste. Sie wusste nicht, was sich da in ihrem Bauch regte, aber ein Baby konnte es nicht sein. Auch als darauf die Monatsblutung ausblieb, dachte Elisabeth überhaupt nicht an eine Schwangerschaft. Alle äusseren Anzeichen sprachen zu dieser Zeit dagegen. Und sogar nachdem ein Schwangerschaftstest positiv ausfiel, blieb Elisabeth skeptisch. Beim Besuch des Gynakölogen machte das Ultraschallgerät dann alles klar. Neben einer grösser werdenden Muskelgeschwulst (Durchmesser 10 cm), die den Druck auf den Bauchnabel verursachte, wuchs ein schon elf Wochen altes Baby heran. Es war der kleine Samuel – Ein aussergewöhnliches Wunderkind.
* Namen geändert