Wie grün ist Jesus?

Ich meine: Hätte er Bio-Produkte gekauft? Wäre er Auto gefahren? Hätte er eine Kuh erschossen? – hier die Antworten:

Jesus_LuzDie vier Evangelien im Neuen Testament sind die Berichte über das Leben von Jesus. Wieviel „Grün“ ist da drin?

Zum Beispiel im Johannesevangelium, Kapitel 21. Dort ist beschrieben, wie Jesus seine Freunde nach ihrem Fischzug am Strand erwartet. Er hatte schon ein Kohlefeuer gemacht und einige Fische gebraten. Das hat er alleine gemacht – also Fische getötet und aufs Feuer gelegt. Lammfleisch hat Jesus auch gegessen, Kuh wohl auch. Ob er Kühe aber auch geschlachtet hat? Ich denke eher nein, denn dazu brauchts eine gewisse Fachkompetenz – Jesus war Zimmermann.

Über Bioprodukte steht nichts in der Bibel. Aber im sechsten Kapitel des Johannesevangeliums lesen wir davon, wie Jesus durch ein Wunder etwa fünftausend Menschen mit Brot und Fischen ein Abendessen schenkte. Zwei Details aus dem Text sind mir aufgefallen. Bevor er das Essen verteilt, dankt er Gott dafür. Und als alle fertig sind, lässt er die Resten einsammeln damit nichts verdirbt.

Dankbarkeit und Wertschätzung: Diese beiden Begriffe sind für Jesus wichtig, wenns ums Essen geht. Beides kommt aus einer Freude an Gottes Schöpfung, die ich Jesus abspüre. Jesus war oft draussen, auf Bergen, am Fluss, See. Er genoss die Aussicht von einem Hügel und brauchte in seinen Gleichnissen oft Vergleiche aus der Natur und der Landwirtschaft: Saatgut, Weizen, Weinberg, Schafherde, Wind, Wasser und Öl.

Zur jüdischen Erziehung von Jesus gehörte das gründliche Kennenlernen des Alten Testamentes. Dort lautet das Muster: Gott hat die Erde wunderbar geschaffen. Wir Menschen sollen sie geniessen. Wir haben aber auch den Auftrag, diese Schöpfung sorgfältig zu verwalten. Gottes Schöpfung ist kein Gebrauchsgegenstand, kein blosser Wirtschaftsfaktor oder etwas, das wir sorglos zerstören können. Nicht wie ein Kind, das seine Spielsachen kaputt macht, weil es gelernt hat, dass die Eltern etwas Neues kaufen.

Die Verheissung eines neuen Himmels und einer neuen Erde im Buch der Offenbarung entbindet nicht dem schöpfungsgemässen Auftrag, zur Natur Sorge zu tragen und sie angemessen zu nutzen. Bewahrung der Schöpfung ist ein christlicher Wert – unabhängig von der politischen Ausrichtung.

In dem Sinne denke ich schon, dass Jesus darauf geachtet hätte, Produkte zu konsumieren, die zum Wert „Bewahrung der Schöpfung“ passen. Also Jesus hätte sicher kein Hähnchen gegessen, das auf einem Gitterrost in Brasilien zur Welt gekommen ist.

Und nun noch zum Auto. Jesus war normalerweise zu Fuss unterwegs. Bei seinem Einzug nach Jerusalem ritt er auf einem ausgeliehenen Esel. Auch Nutztiere tragen zur Luftverschmutzung bei. Eine Kuh produziert durch ihren Methangasausstoss jährlich ungefähr die gleiche Menge CO2 wie ein modernes, sparsames Auto, das pro Jahr 15’000 Km fährt. Von der CO2 Belastung her wäre der Eselsritt von Jesus wohl mit einer Fahrt in einem Smart vergleichbar – einem ausgeliehenen.

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Bild: Jesus Luz, wikimedia.commons, bearbeitet und coloriert von pk

4 Replies to “Wie grün ist Jesus?”

  1. Da würde ich mich dann als nächstes fragen, ob er immer nur den Smart gewählt hätte oder auch mal den schnellen Mobility-BMW oder das Mobility-Cabrio? …wobei mit zwölf Jungern kommen auch die Mobilitys an ihre Grenzen, oder?

  2. Spannende Gedanken! Ich hatte vor drei Wochen gerade eine Predigt zu diesem Thema – aber der Smart, das wäre noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen! ;-)

  3. Merci Andrea für deinen Kommentar! Es gibt übrigens noch einen hybrid-Jaguar, der auch sehr tiefe CO2 Werte hat. Der macht 320 kmh. Sein Verbrauch passt auch zum Esel, aber das Tempo?

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