Im Finstern sitzen

Grubenunglück in Chile. Am 5. August 2010 stürzen grosse Teile einer Mine in Copiapo, 500 km nördlich von Santiago de Chile ein. 33 Kumpel können sich nicht rechtzeitig retten und bleiben in einem Schutzraum in 700 m Tiefe stecken. Bei 35°C und 85% Luftfeuchtigkeit müssen sie ausharren und auf Rettung warten. Dass Essen ist knapp. Es reicht für 2 Esslöffel Thunfisch und ein halbes Glas Milch pro Person in 48 Stunden. Nach 17 langen Tagen hören die Verschütteten endlich ein Geräusch. Eine Sondierbohrung erreicht ihren Schutzraum.  Durch ein 16cm breites Rohr können sie nun mit Nahrung, Medikamenten und Nachrichten von ihren Familien versorgt werden. Die Kumpel wissen, dass man sie nicht vergessen hat und dass die Rettung auf vollen Touren läuft. Bis aber ein genügend grosser Rettungsstollen zu den Verschütteten gegraben ist, werden wohl noch etliche Wochen, vielleicht sogar Monate vergehen. Jetzt leben die Bergleute mit dieser Spannung, die wohl fast nicht auszuhalten ist. Mit dem Durchstoss der Sondierbohrung ist der entscheidende Durchbruch zu ihrer Rettung gelungen. Verhungern muss niemand. Trotzdem müssen sie unter den miserablen Bedingungen in der Höhle noch lange ausharren, bis sie endlich wieder Tageslicht zu sehen bekommen.

Ich hoffe und bete, dass die Kumpel bald da raus kommen. Ihr Schicksal lässt niemanden kalt. Darüber hinaus ist ihre Situation eine Veranschaulichung für eine andere Rettung, die in der Bibel beschrieben ist. „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein grosses Licht!“ Schreibt der Prophet Jesaja im 8. Jahrhundert vor Christus (Jesaja 9,1). Die Bibel macht klar, dass unser Leben in dieser Welt von der Finsternis überschattet ist. Durch Egoismus, Grössenwahn, Neid und Hass machen wir uns das Leben gegenseitig zur Hölle. Wir sind die Mineure, die hoffnungslos im Dunkel stecken. Doch Gott liess unser Schicksal nicht kalt. Er hat uns nicht vergessen, sondern machte sich auf die Suche. Mit dem Kommen von Jesus ist der entscheidende Durchbruch gelungen. Durch sein Leben, sein Sterben und sein Auferstehen hat er für uns den Kontakt zu Gott wiederhergestellt. Durch ihn ist Licht, frisches Wasser und Nahrung fürs Leben zu uns gekommen. Und damit auch die Hoffnung auf Rettung. Aber ebenso wie bei den Bergleuten ist diese endgültige Rettung jetzt noch nicht da: „Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ (2. Petrus 3.13).

Nachtrag am 14.10.10: Nach 69 Tagen in der Tiefe startete am 13.10. die Rettungsaktion. Mit einer eigens dafür konstruierten Rettungskapsel konnten die Mineure einzeln an die Erdoberfläche geholt werden. Manche von ihnen haben sich für die Rettung Worte aus Psalm 95 auf die T-Shirts geschrieben: „In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, sein sind die Gipfel der Berge … Ihm gehören Ehre und Ruhm.“

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